Die thermischen Traktoren der LSE

Nachstehend sind auch Fahrzeuge aufgelistet die bereits ausser Dienst gestellt sind. Die Daten werden bei Bedarf ergänzt.


Dieseltriebfahrzeuge

 

Die Luzern-Stans-Engelberg Bahn verfügt über diverse Dieselloks für den Güterverkehr, Bahn-dienst und Rangierarbeiten. Die ursprünglich braune Farbgebung wurde bei Revisionen in das Rot der LSE umlackiert. Eine Ausnahme bildet der Diensttraktor Tm 102. Seine Farbe ist orange. Keine der Dieselmaschinen ist mit Zahnrad-Technik ausgestattet, was den Betrieb auf der Bergstrecke verunmöglicht.

 


Dieseltraktor Tm 100

Technische Daten  

Baujahr 1931
Hersteller (neu) Robert Aebi AG
Umbauten / Abbruch 1968 / 2004 an BNB
Länge über Kupplung 4.4m
Gewicht 6t
Nutzlast 4t
Leistung 3 Zylinder, 33 KW
Zahnradbremse ---
V/max 28 km/h
Bemerkung 1997 totalrevidiert

Mit dem Übernamen „Gumpesel“ war bei der Luzern-Stans-Engelberg Bahn dieser kleine Traktor der Firma Robert Aebi in Betrieb. Das Fahrzeug wurde 1931 für Die Brünigbahn gebaut und als Tm 491 in Betrieb genommen. Kurz nach der Inbetriebnahme wurde das Vordach über der Ladefläche entfernt. Umstrukturierungen führten bei der SBB zur Umnummerierung in Tm 591. Dieser Rangiertraktor, ausgerüstet mit einem Benzinmotor und Dreiganggetriebe leistete seinen Dienst im Bahnhof Hergiswil. Beim Bau des Eisenbahntunnels nach Stansstad mietete die LSE den Traktor.

 

Als das Fahrzeug 1965 von der Brünigbahn ausgemustert wurde, ging es in den Besitz der LSE über unter der Bezeichnung Tm I 59. Bei der LSE wurde das Fahrzeug auf Dieselantrieb umgebaut und neu mit Tm 101 bezeichnet. 1996 erhielt der Bahnhof Engelberg einen neuen Traktor mit der Nummer Tm 101 II. Der Tm I wurde in der Folge mit der Nummer Tm 100 gekennzeichnet und als Stationstraktor in Engelberg Stationiert. Im Rahmen der Um-nummerierung erhielt der Tm 100 auch eine neue LSE-rote Lackierung. 

Nach Nichtgebrauch in Engelberg verschenkte die LSE den „Gumpesel“ 2003 an den Verein Brünig Nostalgie Bahn BNB. Der Traktor ist derzeit in fahrfähigem Zustand in Alpnachstad abgestellt. Der Tm 100 ist der älteste, erhaltene Traktor der Brünigbahn und soll als historisches Fahrzeug erhalten bleiben.


Dieseltraktor Tm 101

Technische Daten  
Baujahr 1964
Hersteller (neu) Robert Aebi AG
Umbauten / Abbruch 1995
Länge über Kupplung 5.15m
Gewicht 10t
Nutzlast 3t
Leistung 6 Zylinder, 81 KW
Zahnradbremse ---
V/max 45 km/h
Antrieb Ketten

Als Ersatz für den alten, untermotorisierten Stationstraktor in Engelberg wurde für die LSE 1996 ein „neuer“ leistungsstarker Traktor beschafft. Fündig wurde man wiederum bei der SBB, diesmal wurde ein Normalspurtraktor durch die Hauptwerkstätte Olten umgespurt. Das neue Fahrzeug in roter LSE-Lackierung wird mit der Nummer Tm II 101 ausgezeichnet.
(Ursprünglich als Tm II 734 in Sion stationiert) Das Fahrzeug wurde im Januar 1995 durch die LSE in Bertieb gestellt. Der Leistungsstarke Traktor mit Saurer-Dieselmotor und Kettenantrieb hat eine zusätzliche Druckluft-Speiseleitung und ist daher auch in der Lage Triebwagen zu schleppen. Regulär ist das Triebfahrzeug im Baudienst zwischen Hergiswil und Obermatt im Einsatz. Remisiert wird der Tm 101 oft in Wolfenschiessen im Schuppen, zusammen mit dem Schneepflug X 291. Das blaue Fass, welches auf dem Bild zu sehen ist, wird immer mitgeführt, gehört also zum Inventar des Triebfahrzeugs.



Dieseltraktor Tm 102

Technische Daten  
Baujahr 1961 (ex StEB Tm 51)
Hersteller (neu) Robert Aebi AG
Umbauten / Abbruch 1995
Länge über Kupplung 5.07m
Gewicht 10t
Nutzlast ---
Leistung 6 Zylinder, 81 KW
Zahnradbremse ---
V/max 45 km/h
Antrieb Ketten

Als Anfang der Sechzigerjahre bei der St.E.B der grosse Streckenumbau bevorstand musste ein Leistungsstarkes Fahrzeug beschafft werden. Die Firma Robert Aebi lieferte auf Bestellung den Tm 2/2 51. Im Rahmen einer grossen Revision im Jahre 1985 verlor der Traktor seinen braunen Anstrich und wurde orange lackiert, mit dem LSE-Logo beschriftet und als Tm 102 ausgezeichnet. Zudem wurde das Bremssystem so erweitert, dass die Druckluft auf den Zug wirken kann. Das Fahrzeug ist mit Zugfunk ausgestattet. Der Antrieb erfolgt über Ketten. Die Antriebskraft vom Dieselmotor wird über ein stufenloses, hydrostatisches Getriebe übertragen. Für die verschiedenen Leistungsbereiche steht ein im Stand schaltbares Zweiganggetriebe zur Verfügung.

 

 

Seit 1995 ist das Fahrzeug für Rangierarbeiten in Engelberg stationiert. Zu den Hauptaufgaben gehört das Manöver mit dem Postwagen DZ 251. Dieser wird vom eingefahrenen Zug abgehängt und in das Gleis 1 (Post) gestellt wo er beladen / entladen werden kann. In der warmen Jahreszeit wird der beladene Postwagen in der Remise am Schatten abgestellt um das Ladegut kühl zu halten. 

 

Werden den Pendelzügen Verstärkungswagen oder Güterwagen angehängt, müssen auch Diese mit dem Tm 102 an das Perron-Ende bzw. zur Rampe beim Güterschuppen gebracht werden.

Die Druckluftbremsanlage wurde später durch die LSE-Depotwerkstätte eingebaut.


Diesellok Tm 103

Technische Daten  
Baujahr 1967
Hersteller (neu) Robert Aebi AG
Umbauten / Abbruch ---
Länge über Kupplung 5.9m
Gewicht 16t
Nutzlast ---
Leistung 8 Zylinder, 110 KW
Zahnradbremse ---
V/max 50 km/h
Antrieb Ketten

 


Ein wahres Zugpferd bei den Dieselloks der LSE ist der Traktor Tm 103. Die Lok wurde 1967 von der Firma Robert Aebi beschafft. Wegen der starken Motorisierung wurden auch die äusseren Aufbauten angepasst, was dem Fahrzeug den Eindruck einer richtigen Lok vermittelt. Dieses Dieselfahrzeug vermag dank seiner hohen Leistung auch ganze Züge zu führen und wurde schon mehrmals in „stromlosen Momenten“ vor Regionalzügen eingesetzt.

 

Da die Lok nicht mit Zahnradantrieb ausgestattet ist, beschränkt sich ihr Einsatz auf die Talstrecke. Gelegentlich wird der Tm 103 vor Bauzügen eingesetzt. Seine Hauptaufgabe hat der Traktor aber seit 1967 in der Station Stansstad mit dem Verschub von Güterwagen. Hier wird viel Leistung verlangt, insbesondere beim Verschub der beladenen Rollschemel.

 

 

Die Antriebskraft nimmt die Lok aus dem 8 Zylinder Dieselmotor. Dieser ist mit einem Voith-Differential-Wandler-Getriebe (DIWA) gekoppelt. Eine Kardanwelle dient zur Übertragung an das Zweigang-Nachschaltgetriebe. Schliesslich gelangt die Kraft über Ketten auf die Antriebsachsen.

 

Das ursprünglich braune Fahrzeug ist heute im typischen LSE-rot lackiert und mit dem Logo der Gesellschaft beschriftet.

 



Diesellok Gem 4/4 111 Jumbo

Technische Daten  
Baujahr 1955
Hersteller (neu) Jung / MWM / Voith
Umbauten / Abbruch Umbau 1974
Länge über Kupplung 11.23m
Gewicht 36t
Nutzlast ---
Leistung 2 x 8 Zylinder, 368 KW
Zahnradbremse ---
V/max 40 km/h
Antrieb Stangen

Der Güterverkehr nahm bei der LSE seit der Eröffnung 1964 stetig zu. So suchte die Bahn nach einer starken Lok für den Güterverkehr, insbesondere auch für die nicht elektrifizierten Abschnitte der Verladeanlage in Stansstad. Aus Kostengründen wurde nach einem gebrauchten Fahrzeug gesucht. Schmalspurloks dieser Art sind selten zu finden. In Finnland stand 1972 dann die Lokomotive Nummer 4 der Zementfabrik Lohia zum Verkauf.

 

 

Nach dem Erwerben der Maschine wurde nach und nach in Stansstad alles den Bedürfnissen der LSE angepasst. So bekam die Lok neue Aufstiegsleitern und Geländer, andere Seitenfenster und neue Kamine. Zudem erhielt die Diesellok die G+F Kupplungen und die elektronische Wachsamkeits-kontrolle wurde eingebaut.

 

Mit braunem Anstrich wurde die Lok 1974 ihrer Bestimmung übergeben. Dank der technischen Ausrüstung ist die Lok streckenfähig und wurde schon vor Regionalzügen bis nach Luzern eingesetzt.

 

 

Neben den Rangieraufgaben und dem Führen von Güterzügen wird die Lok zeitweilig für den Baudienst vor schweren Bauzügen an die Brünigbahn vermietet. In den letzten Jahren wurde die Maschine immer seltener eingesetzt. Um das Fahrzeug zu erhalten wäre eine grosse Revision nötig. Nicht nur mechanisch steht ein Service an, auch an den Aufbauten macht sich der Rost zu schaffen.