Es wurden drei zweiachsige Triebwagen sowie zwei Anhängewagen und zwei Güterwagen beschafft. Die drei zweitklassigen Triebwagen lieferte die Schweizerische Industrie Gesellschaft Neu-hausen (SIG). Die beiden Personenwagen stammten ebenfalls von SIG und waren als offene Sommer-wagen ausgeführt.
1893 eröffnete die Stanserhorn-Bahn (SthB) ihren Betrieb. Der Erbauer dieser Bahn, Franz Josef Bucher, regte anschliessend den Bau einer Strassenbahn von Stansstad nach Stans an. Sie sollte eine Verbindung zwischen der Dampfschiff-Anlegestelle am Vierwaldstättersee und der Talstation der Standseilbahn herstellen. Die Strassenbahn nahm am 26. August 1893 ihren Betrieb auf und beförderte Ausflügler und Einheimische nach Stans.
Als 1898 die meterspurige Stansstad–Engelberg-Bahn (StEB) von Stansstad über Stans nach Engelberg eröffnet wurde, verlor die StSt durch diese Konkurrenzsituation einen Teil ihrer Fahrgäste und wurde am 30. September 1903 stillgelegt
Die elektrische Trambahn Stansstad-Stans gehört zu den allerersten Trambahnen in der Schweiz.
Das Personal der elektrischen Trambahn Stansstad-Stans vor dem Depot in Stans. Es ist anzunehmen, dass dieses Bild kurz vor der Betriebseinstellung aufgenommen wurde.
Für die gesamte Strecke von knapp 3,5 Km wurden Rillenschienen der Bauart Phoenix 2a verwendet. Die geraden Gleisjoche hatten eine Länge von neun Metern. Diese wurden nicht auf Schwellen verlegt, sondern nur mit Spurstangen verbunden, welche alle 2,25 Meter angebracht waren.
Das Gleis war mit Strassenschotter bedeckt. Der Oberbau erwies sich als zu leicht, zudem war er mangelhaft verlegt. Es verursachte die ganze Betriebszeit über Probleme.
Der kleinste Radius auf der Strecke betrug 50 Meter, der Radius der Weichen 40 Meter. Das maximale Gefälle betrug 10 Promille.
Die drei Ausweichstellen hatten eine nutzbare Länge von rund 60 Metern. Sie befanden sich in der Station Stansstad, in Gerbi und vor der Stanserhornbahn in Stans.
Die Fahrleitung war an Holzmasten mit Stahlauslegern befestigt. Die Masten hatten einen Abstand von rund 30 bis 40 Metern und trugen eine eiserne Speiseleitung. Diese war im Abstand von hundert Metern mit der eindrähtigen Kupferfahrleitung verbunden. Die anfänglich an den Kreuzungsstellen vorhandenen Luftweichen der Oberleitung wurden infolge ständiger Störungen abgebaut, so dass einer der Triebwagen seinen Stromabnehmer mit Schleifer von der Fahrleitung nehmen musste, wenn eine Kreuzung befahren werden musste. Die Fahrdraht-Spannung betrug 550 Volt=.
Das zweiständige Fahrzeug-Depot befand sich neben der Stanserhornbahn, es war über eine kleine Drehscheibe mit dem Ausweichgleis verbunden.
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Am 17. Januar 1853 wurde die SIG von den Herren Friedrich Peyer Imhof, Johann Conrad Neher und Heinrich Moser als Schweizerische Waggon-Fabrik in Neuhausen am Rheinfall gegründet.
Ab circa 1981 konzentrierte sich SIG in Absprache mit dem Schindler-Konzern(SWP, SWS) und der FFA auf die Herstellung von Drehgestellen und erzielte so erste Erfolge. SIG-Drehgestelle sind in vielen Ländern zu finden. In den 1990er-Jahren entwickelte SIG die elektrische Neigetechnik des SBB RABDe 500 in Konkurrenz zu der hydraulischen Neigetechnik von Fiat. Die Schienenfahrzeugabteilung wurde 1995 an Fiat verkauft. 2000 kam sie zusammen mit der ganzen Fiat Ferroviaria zu Alsthom.
Auch Trams wurden hergestellt, so beispielsweise zahlreiche Beiwagen nach dem Baumuster des Schweizer Standardwagens.
SIG stellte auch die bekannten Typ lll Wagen der SBB-Brünigbahn her.
Foto: SBB Historic